Um sich diesem sehr sensiblen Thema zu nähern, biete ich Unterstützung auf psychosozialer Ebene für Frauen (und Männer), die in der Lebenssituation eines unerfüllten Kinderwunsches gefangen sind. Gespräche können helfen, um sich den Schmerz von der Seele zu reden, den inneren und äußeren Druck zu lindern und eine Perspektive zum Umgang mit all den einhergehenden Gefühlen und Fragestellungen zu entwickeln.
Wenn das Wunschkind auf sich warten lässt, gerät der Lebensentwurf der Menschen, die sich für ein Kind entschieden hatten, häufig ins Wanken.
Traurigkeit, Ohnmacht, Verzweiflung oder gar Versagensängste und Schuldgefühle können den Alltag bestimmen.
Inmitten der Hilflosigkeit wird deutlich, dass nicht alles im Leben planbar ist und der Kinderwunsch sich dem gesellschaftlichen Leistungsprinzip entzieht.
Für jeden Menschen ist die Entscheidung, ob das Leben mit oder ohne Kind geführt werden soll, von besonderer Tragweite.
Ist der Wunsch nach einem Kind von großer Bedeutung, doch die ersehnte Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes bleiben (zunächst) aus, hat dies tiefgreifende Auswirkungen auf das seelische Gleichgewicht der betroffenen Person.
Für Außenstehende ist kaum vorstellbar, wie verzweifelt, einsam und traurig eine Frau, ein Mann oder das Paar mit unerfülltem Kinderwunsch sein kann. Die Grenzen psychischer Belastbarkeit sind oft erreicht.
Es gleicht einem emotionalen Spagat, einerseits die Hoffnung auf ein Leben mit Kind zu wahren und alles Mögliche zu tun, andererseits aber auch die notwendige Geduld und Gelassenheit aufzubringen, die es braucht, um schwanger zu werden.
Stellt sich die ersehnte Schwangerschaft nicht ein, macht das Paar eine Verlusterfahrung – doch häufig bleibt die Trauer im Verborgenen. Die Gesellschaft bietet keinen Raum für Trauergefühle über jemanden, der/die noch nicht existent war.
Darüber hinaus kann sich ein ambivalentes Verhältnis zum eigenen Körper und zur eigens empfundenen Weiblichkeit bzw. Männlichkeit entwickeln.
Neben den Fortschritten, die medizinisch auf körperlicher Ebene erreicht worden sind, findet die Frau/das Paar kaum Hilfe für den gleichzeitig stattfindenden emotionalen Prozess. Die Partnerschaft kann also sehr unter einem unerfüllten Kinderwunsch leiden. Um sich gegenseitig zu schonen, machen beide die aufkommenden Gefühle mit sich aus oder die Kommunikation verläuft in immer gleichen Bahnen.
Betroffene Paare berichten sehr häufig davon, sich in ihrem Familien- oder Freundeskreis nicht verstanden zu fühlen. Die Not, die sie durch die Kinderlosigkeit erleiden, ist für andere Menschen oft nicht nachvollziehbar. Und so bekommen sie Ratschläge, die wohlmeinend sind, aber verletzend und kränkend wirken. Andere reden mit niemandem über dieses tabubesetzte Thema.
So kommt es immer wieder zum Rückzug aus dem Freundes- oder Familienkreis. Das Gefühl, allein mit dem Leidensdruck fertig werden zu müssen, Einsamkeit, sich nicht mehr zugehörig zu fühlen, sind die Folgen.
„Mitgefühl ist der beste Arzt für den Geist.“ – Dalai Lama
Weitverbreitet scheint die Annahme zu sein, über den unerfüllten Kinderwunsch zu reden und den Ängsten und Nöten Ausdruck zu verleihen, vertiefe diese Gefühle. Vielmehr gilt das Gegenteil:
„Reden entlastet, reduziert Spannung, erleichtert. (…)
Die entlastende Funktion des Aussprechens und Ausweinens ist weitaus höher als der Effekt des ‚Schonens‘, des Vermeidens und des Ausweichens vor Gefühlen wie Trauer, Wut, Angst, usw. Es kann
nichts ausgelöst werden, was nicht latent da ist.“ 1
Ich möchte Frauen und Männern daher die Möglichkeit geben, sich in geschützter Atmosphäre diesem sensiblen Thema zu nähern. Ich biete einen Ort, an dem all die damit einhergehenden Gefühle Raum haben dürfen und wo Wege gefunden werden, mit den individuellen Fragestellungen umzugehen. Wenn auch der Austausch über medizinische Aspekte dazugehört, so geht es doch vor allem um Begleitung auf psychosozialer Ebene.
Hätten Sie gern mehr Information oder möchten einen Termin vereinbaren, rufen Sie mich gern an oder schreiben Sie mir eine E-Mail. Ich melde mich schnellstmöglich bei Ihnen und freue mich, Sie kennenzulernen.
1 Jutta Fiegl, Unerfüllter Kinderwunsch: Das Wechselspiel von Körper und Seele, München 2008. S. 50 und 97.