Fühlen Sie sich permanent erschöpft und stark belastet durch all die täglichen kleinen und größeren To-Dos und Entscheidungen? Kommen Ihre eigenen Belange immer zu kurz?
Frauen und Mütter, die ihren Alltag einmal aus der Distanz betrachten, sich neu sortieren oder sich wieder mehr um eigene Bedürfnisse kümmern möchten, sind herzlich zu begleitenden Gesprächen eingeladen!
„I’m not perfect – but I’m enough!“ – Carl Rogers
Mutter zu sein bedeutet Freude und Anstrengung zugleich. Ein Kind zu bekommen oder in die Familie aufzunehmen bringt Gefühle und Gedanken hervor, die in anderen Kontexten ihresgleichen suchen. Mütter und Väter machen die Erfahrung bedingungsloser Liebe und tiefster Bindung, was bei den meisten Menschen zu den intensivsten Erlebnissen ihres Lebens gehört. Niemand möchte diese Erfahrung missen.
Doch werden gleichzeitig andere Begriffe im Leben der Eltern mit nicht gekannter Bedeutung gefüllt: Verantwortung, Mehrfachbelastung, Überforderung, Sorgearbeit und das ‚in-Sorge-sein‘.
Und wie sich in zahlreichen Studien zeigt, sind es hier in den meisten Familien die Frauen, die einen deutlich größeren Anteil dieser Last tragen.
Bevor ich tiefer in dieses Thema einsteige, möchte ich deutlich betonen, wie viel schöne Momente das Leben mit Familie in den allermeisten Fällen bereithält und wieviel Glück es hervorbringen kann!
Doch sollen sich an dieser Stelle auch Frauen gesehen fühlen, die im Zweifel sind: Wie passt die erlebte Erschöpfung in das Bild, das in der Gesellschaft vom Muttersein entworfen wird?
Um die Bedeutung dieser ‚mentalen Last‘ zu erfassen, ist es zunächst wichtig zu erwähnen, dass nicht der einzelne Aspekt auf der inneren To-Do-Liste unbewältigbar ist, sondern dass vielmehr die Vielzahl all der kleinen Dinge in Verbindung mit traditionellen Rollenbildern und gesellschaftlichen und auch eigenen Ansprüchen die Belastung ausmachen.
Die mentale Denkarbeit läuft häufig im Stillen ab und führt zu dauerhaft rotierenden Listen im Kopf.
Hier eine fiktive Beispielliste:
Zum einen besteht das Leben von Familien aus etlichen ‚Kleinigkeiten‘. Die Liste der Gedanken aufzuzählen, die im Laufe eines einzelnen Tages durch den elterlichen Kopf ziehen, würde hier schier den Rahmen sprengen. Häufig wird daher auch vom ‚Familienmanagement‘ gesprochen, weil JEMAND an alles denken und zudem koordinieren und organisieren muss.
Es entsteht eine „Allzuständigkeit“ und ein „Gefühl der pausenlosen Beanspruchung“ wie die Soziologin Franziska Schutzbach es in ihrem Buch nennt.1 Dabei gilt es nicht nur die täglichen To-Dos im Kopf zu haben, sondern insbesondere das physische und psychische Wohl des Kindes – was auf der Verantwortungsskala in qualitativer Hinsicht selbstverständlich sehr hoch anzusiedeln ist.
Bei diesem Punkt kommen insbesondere die traditionellen Rollenbilder ins Spiel, denn Beziehungs- und Sorgearbeit liegt meist bei den Frauen. In ihrer Sozialisation lernen Frauen die Bedürfnisse anderer Menschen erkennen und sich für die ‚emotionale Arbeit‘ zuständig zu fühlen. Und diese ist meist nicht messbar und wird vom Außen unbemerkt erledigt!
Es geht beispielsweise darum
Die Mutter selbst bleibt bei dieser Arbeit unsichtbar.2 Ihre Aufmerksamkeit liegt meist auf dem Wohl der anderen, so dass eigene Bedürfnisse zu kurz kommen und manchmal gar nicht mehr wahrgenommen werden. Mit zunehmender Belastung steigt die Erschöpfung und „Erschöpfung bedeutet nicht selten Entfremdung“3, das heißt, dass der Kontakt zu sich selbst immer mehr abnimmt.
Inmitten der tiefen Bindung zum Kind entwickeln sich so auch ambivalente Gefühle: Die Liebe zum Kind kann gleichzeitig mit einem Gefühl der Dauerüberforderung einhergehen. Die Verbundenheit schließt ein Gefühl der Einsamkeit der Mutter nicht aus. Und die „radikale Pausenlosigkeit der Eltern“4 bedeutet nicht, dass nicht gleichzeitig ein Zustand der Eintönigkeit entstehen kann.
Die mentale Last beinhaltet mithin nicht nur die unendlichen To-Do-Listen, die Allzuständigkeit und die dauerhafte Präsenz, sondern auch die ambivalenten und aufwühlenden Gefühle. Diese kosten Kraft ebenso wie die ständig zu trreffenden Entscheidungen. Mütter können selten über die eigene Zeit verfügen, da diese vom Familienalltag zerteilt wird und sie sind ständig mit Unterbrechungen konfrontiert, auf die sie reagieren müssen.5
Das idealisierte Bild einer Mutter, das in den sozialen Medien entworfen wird passt oft nicht in das eigens Erlebte, was zu Unsicherheit und Selbstzweifeln führen kann. Hinzu kommt, dass all die praktische, die emotionale und die fürsorgliche Arbeit entwertet wird und gesellschaftlich nicht als Arbeit gilt. Denn Kinder zu haben gilt als „reines Privatvergnügen“.6
Auch diese fehlende Wertschätzung und das fehlende Gesehenwerden in ihrem Tun ist ursächlich für Erschöpfung.
Eigene Ansprüche an sich selbst als Mutter – die vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Erwartungen zu sehen sind – verstärken die Anstrengungen und damit auch die mögliche Entkräftung. Denn der „Erfolg“, den Eltern haben können, wird in der Regel am Kind ‚gemessen‘. „Ein Kind, dem es schlecht geht (…) ist für Mütter die Quelle bodenloser Selbstzweifel und Erschütterung.“7 Zum Schmerz darüber, dass es dem geliebtesten Menschen nicht gut geht kommt die Scham, dem gesellschaftlichen Ideal nicht zu genügen.
So hat Sorgearbeit auch häufig mit Sorgen zu tun. Insbesondere Mütter beschäftigen sich permanent mit zahlreichen Fragen rund um das Wohlergehen und die Zukunft des Kindes:
Sorgen sind enorm kräftezehrend!
Mütter werden häufig mit gut gemeinten Ratschlägen konfrontiert, wonach sie sich eine ‚Auszeit‘ nehmen sollen und die Verantwortung einmal abgeben sollen. Und gelingt dies nicht, wird es als „persönliches Unvermögen“ oder sogar als „neurotische Störung“ bewertet. 8
Tatsächlich ist aber niemand anderes derartig involviert oder teilt die zahlreichen Erfahrungen einer Mutter, so dass das Abgeben von Verantwortung oft schlichtweg keine Option ist und nichts mit Unvermögen zu tun hat.
Schließlich gilt in dieser Gesellschaft der Grundsatz, dass alles möglich ist: ‚Frau‘ soll gleichzeitig erfolgreich sein im Beruf, ebenso als Mutter, ggf. auch andere Sorgearbeit (z.B. Pflege) leisten und das Familienmanagement sowie den Haushalt nebenher erledigen.
Durch die mediale Welt oder anhand besonderer Vorbilder werden Ideale vermittelt, die häufig im Kontrast zur erlebten Realität stehen. Die ständige Konfrontation mit diesen Idealen kann massive Selbstzweifel und sogar Scham erzeugen – was permanent an der Seele nagt und den Menschen auszehrt.
Im Gespräch kann ‚frau‘ (oder man) sich diesen Themen nähern – den bewussten eigenen Ansprüchen sowie den vielleicht unbewussten Idealen, den täglichen To-Do-Listen sowie den tiefsten Sorgen, den inneren Zweifeln und der ganz eigenen Erschöpfung und deren Symptomen, aber eben auch den (möglicherweise verschütteten) Bedürfnissen und eigenen Zielen!
Kommen Sie gern zu einem ersten Gespräch, so können Sie erfahren, ob Sie sich in der erlebten Gesprächsatmosphäre entwickeln und wachsen können!
Ich freue mich, Sie und Ihre ganz persönliche Geschichte kennenzulernen!
Hätten Sie gern mehr Information oder möchten einen Termin vereinbaren, rufen Sie mich gern an oder schreiben Sie mir eine E-Mail. Ich melde mich schnellstmöglich bei Ihnen und freue mich, Sie kennenzulernen.
1 Franziska Schutzbach: Die Erschöpfung der Frauen, München: Droemer 2021. S.89 und S.18.
2 Siehe auch Schutzbach, S.192.
3 Schutzbach S. 21.
4 Schutzbach S. 166.
5 Schutzbach S. 176.
6 Schutzbach S. 175.
7 Schutzbach S. 194.
8 Schutzbach S. 179.